Galvanisch Zinn


Zinn ist sowohl in der Elektrotechnik als auch in der Lebensmittelindustrie ein sehr wichtiges Metall. Darum wurden verschieden galvanische Zinn-Elektrolyte entwickelt.

Es gibt saure, alkalische und Legierungs- Zinnbäder.

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Geschichte & Eigenschaften

  • Zinn als Legierungsbestandteil ist seit 4.000 v. Chr. bekannt.
  • Die Römer nutzten bereits Feuerverzinnung
  • Galvanisch Zinn ist seit Mitte des 19 Jahrhunderts bekannt
  • Industriell im großen Maßstab erst seit den dreißiger Jahren


  • Symbol: Sn
  • Atommasse: 118,7
  • Oxidationszahlen: 2 und 4
  • Dichte: 7,29 g/cm³
  • Härte: 12 HV
  • Schmelzpunkt 231,9 °C
  • Silberweiß
  • Glänzend
  • Leicht verformbar
  • Wird von schwachen Säuren und schwachen Basen kaum angegriffen
  • Wird von starken Säuren und starken Basen leicht angegriffen
  • Hervorragende Löteigenschaften


Schwefelsaurer Zinn-Elektrolyt

Ansatz:


  • Zinnsulfat: 50 g/l
  • Schwefelsäure: 100 g/l
  • Glanzzusatz: 0,1 bis 2 g/l
  • Temperatur: RT
  • Stromdichte 1 A/dm²


Eigenschaften:

  • Beschränkte Löslichkeit von Zinnsulfat, daher ist eine Metallkonzentration über 50 g/l nicht möglich.
  • Ohne Glanzzusatz scheidet man nur eine sehr grobe Schicht ab.

Zinn IV:

  • Während der Abscheidung bilden sich im Elektrolyt 4-wertige Zinn-Ionen. Diese können elektrochemisch nicht mehr reduziert werden. Das 4-wertige Zinn muss chemisch ausgefällt und dann gefiltert werden.


Weitere Zinn-Elektrolyte

Zinnfluorboratelektrolyte


Eigenschaften:

  • Hohe Metallkonzentration möglich
  • Hohe Stromdichten bis zu 40 A/dm² möglich
  • Wirkungsgrad fast 100%
  • Regelmäßige Kontrollen:
    • pH-Wert
    • Metallgehalt

Ansatz Gestell:

  • Zinn als Sn(BF4)2: 20 - 25 g/l
  • Borfluorwasserstoffsäure: 70 - 100 g/l
  • Organische Zusätze
  • Stromdichte: 1 - 4 A/dm2
  • Temperatur: 15 - 25 °C

Ansatz Hochleistungselektrolyt

  • Zinn als Sn(BF4)2: 120 g/l
  • Borfluorwasserstoffsäure: 150 g/l
  • Borsäure: 10 - 30 g/l
  • Stromdichte: bis 40 A/dm2
  • Temperatur: bis 50 °C


Alkansulfonsaurer Elektrolyt

Eigenschaften:

  • Hohe Metallkonzentration möglich
  • Hohe Stromdichten bis zu 100 A/dm² möglich
  • Wirkungsgrad fast 100%
  • Blei-Legierungs-Abscheidung möglich
  • Weniger giftig als Fluorborate, dadurch auch einfachere Abwasserbehandlung


Ansatz Gestell:

  • Zinn als Zinnalkansulfonat: 20 - 25 g/l
  • Alkansulfonsäure: 50 - 100 g/l
  • Organische Zusätze
  • Stromdichte: 0,5 - 3 A/dm²
  • Temperatur: 15 - 25 °C

Ansatz Hochleitungselektrolyt:

  • Zinn als Zinnalkansulfonat: 60 - 80 g/l
  • Alkansulfonsäure: 100 - 150 g/l
  • Stromdichte: bis 100 A/dm²
  • Temperatur: bis 50 °C


Phenolsulfonssauerer Elektrolyt

Eigenschaften:

  • Werden für die Weißblechherstellung benutzt
  • Niederschläge in der Regel unter einem µm

Ansatz:

  • Zinn als Zinnsulfat: 30 g/l
  • Phenolsulfonsäure: 60 g/l
  • Organische Zusätze
  • Stromdichte: 30 - 35 A/dm²
  • Temperatur: 40 - 50 °C



Alkalische Zinnelektrolyte


Eigenschaften:

  • Zinn liegt 4-wertig vor
  • Keine organischen Zusätze
  • Schlechter Wirkungsgrad
  • Anoden müssen durchgehen passiv sein, dass sich kein störendes Zinn II bildet.
  • Keine glänzende Abscheidung möglich
  • Immer weniger im Einsatz

Ansatz:

  • Natriumhydroxostannat: 100 g/l
  • Natriumhydroxid: 12 g/l
  • Temperatur: 70 - 80 °C
  • Stromdichte: 1 - 3 A/dm²
  • Stromausbeute: 65 - 85 %

Zinn-Legierungen

Die in der Galvanik wichtigsten Zinn-Legierungen sind:

  • Zinn-Blei
  • Zinn-Zink
  • Zinn-Nickel


Zinn-Blei Legierung

  • Einsatzgebiet ist die Elektrotechnik
  • Elektrolyte:
    • Fluorboratelektrolyt
    • Alkansulfonatelektrolyt
  • Bis 40% Blei kann die Schickt glänzend abgeschieden werden


Steuerung Blei-Gehalt:

  • Konzentration im Elektrolyt
  • Temperatur
  • Stromdichte
  • Organische Zusätze

Ansatz:

  • Gesamt-Zinn als Fluorborat: 10 g/l
  • Zinn: 9 g/l
  • Blei: 90 g/l
  • Freie Borfluorowasserstoffsäure: 40 g/l
  • Freie Borsäure: 25 g/l
  • Leim: 0,5 g/l
  • Temperatur: 25 - 38 °C
  • Stromdichte: 3 - 6 A/dm²
  • pH-Wert: max. 0,2
  • Bewegung durch Rühren
  • Anoden- zu Kathodenfläche: 2:1


Zinn-Zink Legierung


  • Hoher Korrosionsschutz, höher als jeweils die einzelne Komponente
  • Zinngehalt wird über Hydroxidgehalt, Temperatur und Stromdichte gesteuert.
  • Anoden: Legierung aus 80% Zinn und 20% Zink

Ansatz ohne Badbewegung:

  • Kaliumhexahydroxostannat (IV): 120 g/l
  • Zinkcyanid: 10,5 g/l
  • Kaliumhydroxid: 6,5 g/l
  • Kaliumcyanid: 21 g/l
  • Gesamtcyanid als KCN: 41 g/l
  • Temperatur: 65°C

Ansatz Trommel:

  • Kaliumhexahydroxostannat (IV): 60 - 90 g/l
  • Zinkcyanid: 9 - 13,5 g/l
  • Kaliumhydroxid: 10 - 30 g/l
  • Kaliumcyanid: 15 g/l
  • Gesamtcyanid als KCN: 45 g/l
  • Temperatur: 65°C


Zinn-Nickel-Legierung


  • Werden in der Automobilindustrie eingesetzt
  • Stabiler Glanz
  • Gute Gleiteigenschaften
  • Verschleißfest
  • Es wird ca. 65% Zinn und 35% Nickel abgeschieden.
  • Elektrolyt ist sehr aggressiv
    • Giftige Dämpfe
    • Wannen müssen ausgekleidet werden
  • Elektrolyt-Bewegung und Filtration benötigt
  • Gute Makro-Streufähigkeit
  • Poröse Schicht
    • 25µm Zinn-Nickel oder
    • Zwischenschicht aus Kupfer oder ähnlichem

Ansatz:

  • Zinn als Zinn(II)chlorid: 25 g/l
  • Nickel als Nickel(II)chlorid): 50 g/l
  • Ammoniumhydrogenfluorid: 40 g/l
  • 33%iges Ammoniak (einmalig): 35ml/l
  • Ammoniumchlorid
  • Temperatur: 65 - 70 °C

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